Habilitation am Institut: Herzliche Glückwünsche an Prof. Dr. Eva Odzuck

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GLASOW,FOTOGRAFIE

In seiner Sitzung am 14.07.2021 nahm der Fakultätsrat der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie der FAU die Habilitationsschrift von Dr. Eva Odzuck, die als Universitätsprofessorin gegenwärtig den Lehrstuhl für Politische Philosophie, Theorie und Ideengeschichte vertritt, an. Die Habilitationsschrift mit dem Titel „Keimbahneingriffe im Namen der Freiheit? Eine Kritik liberaler Eugenik“ beschäftigt sich aus politiktheoretischer Perspektive mit emergierenden Biotechnologien und mit den dadurch möglich gewordenen Eingriffen ins Erbgut bzw. in die Keimbahn zukünftiger Menschen. Odzuck setzt sich kritisch mit zwei Argumenten auseinander, die im Diskurs von Befürwortern derartiger Eingriffe angeführt werden – mit dem Argument der „genetischen Grundgüter“ und mit dem Argument der „offenen Zukunft“. Durch einen Rückgang auf die Originalschriften von John Rawls und von Joel Feinberg zeigt Odzuck, dass diese Argumente sich nicht ohne Weiteres auf die Autorität der liberalen Theoretiker Rawls und Feinberg stützen können, sondern dass auf Basis von Rawls’ und Feinbergs Theorien auch Argumente gegen Eingriffe ins Erbgut zukünftiger Menschen gewonnen werden können. Odzuck skizziert ein Argument der „bürgerlichen Selbstachtung“, welches einen größeren Begründungsbedarf für Keimbahneingriffe behauptet, als in den typischen liberalen Argumenten vorausgesetzt wird, und welches für Bürgerinnen und Bürger verschiedener Weltanschauungen anschlussfähig sein könnte. Hierdurch leistet die Arbeit zugleich einen Beitrag zu der allgemeinen Frage, wie liberale Demokratien mit fundamentalen Wertkonflikten im Kontext technologischer Innovation gut umgehen können, und wie sich im Modus des öffentlichen Vernunftgebrauchs trotz pluraler weltanschaulicher Standpunkte eine gemeinsame, verantwortliche und nachhaltige Technologiepolitik entwickeln lässt.“