Gastvortrag „Hong Kongs Protestbewegung: Was sind die Gründe für die Gewalt?“ am 17.12.2019

Symbolbild zum Artikel. Der Link öffnet das Bild in einer großen Anzeige.

Zu einem Gastvortrag von Dr. Stephan Ortmann, City University Hong Kong, laden wir herzlich ein. Dr. Ortmann ist ausgewiesener Experte zum Thema Hong Kong und spricht am Dienstag, den 17.12.2019 (18-20 Uhr in Raum 5.054 in der Kochstr. 4) zur Thematik Hong Kongs Protestbewegung: Was sind die Gründe für die Gewalt?

Hong Kongs Proteste waren in der Vergangenheit für ihre Friedfertigkeit bekannt. Viele Protestteilnehmer waren darauf stolz. Dies veränderte sich jedoch in Folge des wahrgenommenen Scheiterns der Regenschirmbewegung 2014. Der Ärger über die ausbleibende Demokratisierung und die Sorge vor der Erosion des autonomen liberalen Regimes führten zu wachsenden Frustrationen. Das Aktivistenlager teilte sich in zwei Gruppen: Eine war davon überzeugt, dass aggressivere Maßnahmen notwendig seien, um die Forderung der Bewegung nach Erhalt bzw. Stärkung der liberalen Ordnung zu erreichen. Im Jahre 2016 kam es zu ersten gewalttätigen Protesten. Obwohl viele Aktivisten verhaftet wurden, wurde der Protest als erfolgreich gesehen. Danach wurde das Anwenden gewaltsamer Forderungen wieder abgelehnt. Als jedoch 2019 ein Massenprotest gegen die befürchtete Erodierung des Rechtsstaates von der Regierung ignoriert wurde, kam es wieder zu von Gewalt überschatteten Protestaktionen. Da die Regierung auf die Forderung der Protestierenden nicht eingegangen ist und stattdessen versuchte, mit Hilfe der Polizei, die Ordnung wiederzherzustellen, ergriffen die Protestierenden wieder aggressivere Maßnahmen.

Dr. Stephan Ortmann ist Assistant Professor am Department of Asian and International Studies der City University of Hong Kong. Er ist Autor zahlreicher Fachpublikationen zum Thema (u.a. im Journal of Democracy, Pacific Review, Asian Survey). Er arbeitet gegenwärtig an einem Projekt zur Zivilgesellschaft in Hong Kong.

Alle Infos kompakt im Veranstaltungsplakat (PDF)