Vortrag „Menschenrechtsanwälte in China: Rechtsbeistand als Widerstand“ von Prof. Eva Pils am 28.10.2019

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Foto: colourbox.de

Das Institut möchte auf den folgenden Vortrag hinweisen:

Chinas Menschenrechtsanwälte bestehen darauf, dass der Parteistaat auch in „politisch sensiblen“ Fällen dem Recht folge. Das System des Einparteienstaates sperrt sich dieser Forderung, was die Anwälte zunehmend zu außergerichtlichen Systemkritikern macht. In der „Neuen Ära“ unter Präsident Xi Jinping hat sich der Konflikt der Anwälte mit dem System weiter verschärft. Je mehr der Staat ihren Rechtsbeistand als Akte des Ungehorsams und der kriminellen Subversion behandelt, desto mehr werden sie dazu gedrängt, die Grenzen des liberalen Widerstandsrechtes auszutesten. Der Vortrag gibt einen Einblick in die Arbeit von Chinas Menschenrechtsanwälten und analysiert die Bedeutung und Grenzen des Rechts im autoritären Staat.

Eva Pils ist Professorin an der School of Law des King’s College London und Nonresident Affiliated Scholar am U.S.-Asia Law Institute der New York University. Sie studierte Rechtswissenschaften, Philosophie und Sinologie in Heidelberg, London und Peking. Nach kurzer Anwaltstätigkeit in Frankfurt promovierte sie zu Konzeptionen der Individualrechte in China am University College London. Ihr letztes Buch, Human rights in China: a social practice in the shadows of authoritarianism, wurde 2018 veröffentlicht. Bis 2014 war sie Associate Professor an der Chinese University of Hong Kong. Sie hat Gastprofessuren an der École des Hautes Études en Sciences Sociales (Paris) und an der Columbia University (New York) innegehabt.

Diskutantin: Prof. Dr. Katrin Kinzelbach

Datum: Montag, 28. Oktober 2019, 18 h
Ort: Dekanatssaal des Juridicums (Raum 0.283), Schillerstraße 1